Personalmangel in Gesundheit und Pflege

In letzter Zeit wird in allen Bereichen aufgrund des seit Jahren stattfindenden demographischen Wandels – eine älter werdende Gesellschaft bei deutlich geringerem Nachwuchs – der Personalmangel spürbar, besonders aber in der Gesundheitsversorgung und Pflege. Die Diskussion wird meist sehr oberflächlich geführt. Die Ursachen für die derzeitige Situation sind jedoch tiefergehend. In der Pflege steigt durch die alternde Gesellschaft und die damit wachsenden Herausforderungen der Pflege an sich (Leistungsverdichtung sowie Multimorbilität) der Bedarf an immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die derzeit hinzukommende Pensionierungswelle der geburtenstarken Jahrgänge trifft verschärft die Situation. Um möglichst viele Menschen für die Pflege zu begeistern und in der Pflege zu halten, setzen wir seit Jahren viele Anreize, u.a. durch mehrere außerordentliche Gehaltspakete. Damit und mit der Verdopplung der Ausbildungsplätze in Pflegeschulen hoffen wir, dass sich möglichst viele Menschen für diesen wichtigen und krisenfesten Beruf entscheiden. Auch in der Medizin wird derzeit der Mangel an Medizinerinnen und Medizinern besonders sichtbar. Die im Zuge der demographischen Entwicklung älterwerdende Gesellschaft benötigt immer mehr medizinische Versorgung, der durch den zahlenmäßigen Stillstand an Absolventen in der Ausbildung immer schwieriger nachgekommen werden kann. Hinzu kommt, dass das geltende Ärztearbeitszeitgesetz in vielen Bereichen die oft benötigte Flexibilität in den Dienstplänen einschränkt und den Personalmangel verschärft. Auch die steigende Nachfrage nach Teilzeitarbeit in der Medizin verlangt wesentlich mehr Personaleinsatz in der Versorgung, wie auch die Spezialisierungen in der Medizin. Viele Absolventen des Medizinstudiums wenden sich ausschließlich der Forschung zu, gehen in die Wirtschaft oder auch ins Ausland. Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Ärzten ist europaweit groß. Viele dieser Ursachen verschärfen die Personalengpässe in der medizinischen Versorgung schon seit Jahren und waren schon lange absehbar. „Daher ist es unverständlich, dass die jährliche Forderung der Gesundheitsreferenten der Länder, mehr junge Menschen zum Medizinstudium zuzulassen, allein in der Zeit meiner Ressortverantwortung von allen Ministern (Stöger, Oberhauser, Rendi-Wagner, Hartinger-Klein, Zarfl, Anschober und Mückstein), nicht gehört worden sind. Auch bei Minister Rauch werden wir dieses Thema wieder einbringen“, so Gesundheitsreferent LH-Stv. Christian Stöckl. In Salzburg wurden die Studienplätze an der Medizinischen Privatuniversität Salzburg vor mehreren Jahren schon um 50 % erhöht. Laufend werden zusätzliche Anreize und viele Maßnahmen gesetzt, um die Attraktivität des Landes für Ärztinnen und Ärzte zu erhöhen und gute Perspektiven zu bieten.

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