„Es ist für uns absolut unverständlich, dass die SPÖ sich weiterhin aus parteipolitischen Gründen gegen das Kernstück der Mobilitätswende stellt. Während Auinger im Wahlkampf 2017 noch versprach, er werde den S-LINK als Bürgermeister umsetzen und ihn als DIE Lösung für den öffentlichen Verkehr im Ballungsraum um die Landeshauptstadt gesehen hat, behauptet er heute hingegen, bei seiner negativen Haltung gegenüber dem S-LINK handle es sich um keine Wahltaktik und er sei sich noch nie bei einer politischen Frage so sicher gewesen. Einen Zickzackkurs, den Auinger beim Land erkennen will, orte ich höchstens bei der SPÖ, die wohl im Hinblick auf die kommenden Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen ein Alleinstellungsmerkmal sucht,“ so ÖVP-Landesgeschäftsführer Nikolaus Stampfer.
SPÖ/Auingers ständige Kehrtwenden
Während sich Auinger in seiner gestrigen Pressekonferenz als stetigen Kritiker des Projektes darstellt („Nein bleibt nein“), ist die Realität eine andere. Bereits unter Heinz Schaden hatte sich die SPÖ vehement für eine unterirdische Verlängerung der Lokalbahn durch die Stadt ausgesprochen. Damals hieß es bezüglich hoher Kosten noch: „Aber Investitionen in die Schieneninfrastruktur wirken über viele Generationen.“ Zudem meinte er, dass die Lokalbahnverlängerung ein „nicht abschätzbarer Standortvorteil für die Region Salzburg“ sei. 2016 rückte dann Auinger aus, um die Idee in einem Exklusiv-Interview plötzlich als längst überholt zu bezeichnen. Doch hier war noch lange nicht Schluss – im Bürgermeisterwahlkampf 2017, gerade einmal ein Jahr später, wirft Auinger seine eigene Stellung wieder über Board und gibt eine Pressekonferenz, in der er verspricht, mit ihm als Bürgermeister werde es eine Regionalbahn-Verlängerung geben. Wörtlich sagte er damals: „Ja, das ist jetzt eine Kehrtwende. Aber ich glaube, es geht nicht anders.“ Um seine Argumente zu unterstreichen nutzte er hier übrigens exakt jene Zahlen und Daten, die er heute in Zweifel zieht.
„Alternativ-Vorschläge“ – unrichtig und unvollständig
„Den 10-Minuten-Takt mit den Investitionen für den S-LINK zu verknüpfen ist völlig absurd. Schließlich scheitert der 10-Minuten-Takt ja nicht am Geld, sondern bislang noch an der nicht ausreichenden Zahl an Lenkerinnen und Lenkern für die Obusse. Aus wohl wahlkampf-taktischen Gründen stellt es Auinger so dar, als habe man sich vom 10-Minuten-Takt verabschiedet. Das ist falsch. Auf der Linie 2 wird der 10-Minuten-Takt inzwischen schon wieder gefahren, die Recruiting-Maßnahmen zeigen Wirkung, es gibt immer weniger „Fehlbestand“ bei den Fahrerinnen und Fahrern. Sobald der Personalstand wieder ausreichend ist, ohne das jetzige Personal über Gebühr zu belasten, wird man Schritt für Schritt auch auf allen anderen Linien wieder zum 10-Minuten-Takt zurückkehren. Hierfür gibt es bereits einen klaren Stufenplan. Auch verschweigt Auinger, dass der Nahverkehrsplan in seiner finalen Ausbaustufe sogar einen 7,5-Minuten-Takt vorsieht,“ hält Stampfer fest.
„Das von der Auinger-SPÖ außerdem ins Spiel gebrachte Mikro-ÖV System funktioniert in Land-Gemeinden, ist aber nicht für den urbanen, städtischen Raum konzipiert. Die wahlkampf-taktischen Überlegungen der SPÖ sind aber auch hier nicht zu übersehen, schließlich wird der Mikro-ÖV speziell für eine einzelne Siedlung gefordert. Offenbar hofft man, dort auf diese Art und Wiese Wähler für sich zu gewinnen. Dabei gibt es seitens der Verantwortlichen ohnedies den Plan, ab dem Fahrplanwechsel 2027 die Linie 24 zu verlängern. und die Rennbahnsiedlung so anzuschließen. Auch dies sind Fakten, die der SPÖ Salzburg Stadt durchaus bekannt sein sollten“, so Stampfer abschließend.